Nun sind wir also Mitglied bei einem Landesverband, genauer gesagt beim Bayerischen Landessportverband (BLSV). Die GirlsEishockey.de Mitgliederversammlung hat dies am 10.6.2017 auf Vorschlag des Vorstand einstimmig so beschlossen. Warum diese Mitgliedschaft und warum ausgerechnet beim BLSV? Diese Fragen möchte ich hier gerne beantworten.
Zunächst einmal bestimmt der Vereinssitz das Bundesland einer Landesverbandsmitgliedschaft. Da unser Sitz (wegen des Wohnsitzes des 1. Vorsitzenden bei der Vereinsgründung) in Bayern ist, kommt nur ein Bayerischer Verband in Betracht, auch wenn unsere Mitglieder über ganz Deutschland verteilt sind.
Das vorrangige Ziel für den Beitritt zu einem Landesverband war es, unsere Spielerinnen bei Veranstaltungen, also Camps und Turnierteilnahmen, versicherungstechnisch abzusichern. Die Mitgliedschaft des Vereins beim BLSV beinhaltet für jedes Mitglied die ARAG-Sportversicherung und erfüllt somit unsere Anforderungen.
Eine berechtigte Frage ist, warum GirlsEishockey.de nicht die Zugehörigkeit beim Bayerischen Eissport-Verband, die auch die Sportversicherung beinhalten würde, angestrebt hat, wenn wir doch ein Eishockey-Verein sind. Jedoch sind wir kein Eishockey-Verein im üblichen Sinn, sondern haben uns den Zweck gegeben, Eishockey für Mädchen zu befördern. Mädchen sind in den Vereinen zwar grundsätzlich sehr willkommen, und man bemüht sich verstärkt verbandsseitig, diese Zielgruppe anzusprechen, wie z.B. mit einer eigenen „Girl’s Hockey“ Seite im Rahmen der „Wir-sind-Eishockey„-Kampagne. Dennoch gibt es Unterschiede: Während die Eishockey-Verbände unter „Girls Hockey“ verstehen, dass Mädchen in gemischten Teams spielen und trainieren, geht es uns darum, Girls-ONLY Optionen zu entwickeln. Bisher gibt es bei den Eishockey-Verbänden im Nachwuchsbereich keine Girls-Only Konzepte (abgesehen von den DEB U15/16/18 Frauen-Teams). Somit bieten deren Durchführungsbestimmungen keine Grundlage, auf der wir etwa unser Andreas-Gruchot-Gedächtnisturnier für Girls-Teams in verschiedenen Nachwuchsaltersklassen hätten ausrichten könnten. Reine Girls-Teams sind schlichtweg (noch) nicht vorgesehen. Daher glauben wir, dass wir derzeit unseren Vereinszweck außerhalb eines Eishockey-Verbandes besser umsetzen können.
Vielleicht braucht es einfach noch etwas Zeit, bis die Landesverbände das Potential erkennen, welches Girls-Only-Eishockey bietet. In diesem Fall würden wir über den Wechsel zu einem Eishockey-Landesverband nachdenken. Vielleicht bleibt auch alles, so wie es ist.
Der anhaltende Zulauf von Spielerinnen zu GirlsEishockey.de – derzeit haben wir bereits über 200 Mitglieder – verdeutlicht jedenfalls, dass Girls-Only von Eltern nachgefragt wird. Der Erfolg unseres Andreas-Gruchot-Turniers mit 10 Nachwuchs-Girls-Teams zeigt, was machbar ist. Wir sind stolz darauf, das deutsche Nachwuchs-Eishockey bereits jetzt um eine Girls-Only Komponente bereichert zu haben.