GirlsEishockey.de: Wenn Vision auf Realität trifft

Es war eine große Ehre und Freude für mich, die Initiative GirlsEishockey.de kürzlich vorzustellen. Zunächst beim Ladies Camp vor den Eltern der Teilnehmerinnen, den DEB Trainern und einigen Spielerinnen der deutschen Frauennationalmannschaft. Einige Tage später nochmal in einer Telefonkonferenz unter Interessierten. Die letzte Version der Präsentation findest Du hier.

Die Vision, die zu der Initiative GirlsEishockey.de geführt hat, ist die Überzeugung, dass „Mädcheneishockey“, d.h. die Bildung von Mädchenteams in allen Altersklassen auch in Deutschland erstrebenswert ist. Letztlich werden die Vereine und Verbände in Deutschland davon profitieren, wenn sie mehr Optionen gezielt für Mädchen anbieten (auch wenn manche Rahmenbedingungen hier anders sind als in Nordamerika).

Dass ein großes Interesse an dem Thema besteht zeigen die über 40 Registrierungen, die ich über die Kontaktformulare dieser Webseite erhalten habe. Durch persönliche Kommunikation mit einigen von Euch durfte ich lernen, dass es viele Engagierte quer durch Deutschland gibt, denen das Thema wichtig ist. Das macht Mut! Auch wenn unsere Erfahrungen und Erwartungen im Detail unterschiedlich sind, ist die enge Vernetzung von Gleichgesinnten, wie z.B. mit Eishockeyfrauschaft wichtig und vielversprechend.

Natürlich ist die Realisierung der Idee von „Mädcheneishockey“ zu groß für eine derartige Initiative allein, auch wenn wir Viele sind. Vielmehr sollte sie vom DEB und den Landesverbänden strategisch verfolgt, und von den Vereinen in der Nachwuchsarbeit umgesetzt werden. Aber es gilt das Motto: Dream Big! Mit einem großen Ziel vor Augen kann man sich auch über kleinere Erfolge, die in die richtige Richtung gehen, gebührend freuen.

Leider sind wir in Deutschland noch hintendran, was die Gleichstellung des weiblichen Geschlechts im Eishockey betrifft. Auch wenn wir lieber gerne wegschauen, eine offene Debatte über die Genderproblematik tut Not. Das offenkundigste Beispiel ist die Alterklassenbezeichnung „Knaben“. Dieser Begriff ist schlichtweg unakzeptabel, da er Mädchen generell ausschließt. Lesenswert hierzu ist auch Annica Schade’s Beitrag.

Die Zusammenarbeit mit Franziska Busch, der DEB Frauenbeauftragten, gestaltet sich hervorragend. In einem Schreiben an die deutschen Frauenvereine hat sie zu einer Beteiligung am World Girls Hockey Day aufgerufen. GirlsEishockey.de will als Kommunikationsplattform unterstützen und wird alle verfügbaren Informationen unter diesem Link aufbereiten.

Die Wiederbelebung des Mädchenländerpokals ist ein weiteres Ziel von Franziska Busch, welches wir voll unterstützen. Der Süden Deutschlands schaut (derzeit) neidvoll auf den Norden: In Braunlage findet auf Einladung des Niedersächsichen Landesverbandes am 26.9. ein Ländervergleichsturnier unter Beteiligung dreier Landesverbände (NRW, NEV, Berlin) statt. Liebe Eltern im Süden, fragt doch einfach mal bei Eurem Landesverband nach, warum man hier außen vor ist.

Auch die Planung eines „Germany Girls Selects“ U14 Teams, das beim World Selects Invite (WSI) Turnier in Helsinki antritt, geht voran. Mit Kathy Pippy (Girls Hockey Director vom Veranstalter Legacy Sports) stehe ich in engem Kontakt. Sie hat GirlsEishockey.de die volle Unterstützung zugesagt, ein deutsches Team zu diesem Turnier zu bringen! Gesucht werden noch einige Spielerinnen der Jahrgänge 2002-03.

Organisatorisch steht für die Initiative die Gründung des Vereins als nächster Schritt an.

Vielen Dank für Euer Interesse und Unterstützung! Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere selber Beiträge verfassen würde. Julia Zorn und Annica Schade haben bereits gezeigt wie’s geht.

Den Girls wünsche ich für die neue Saison viel Spaß und Erfolg auf dem Eis! Zeigt den Jungs, wie man Eishockey spielt!

Euer Thomas Christof

Time to get your hands dirty

This is a translated version of the ‘Eishockey NEWS’ article about GirlsEishockey.de from 7/21/2015.

It is ambitious, almost futuristic: An individual who wants to make girls hockey as popular as volleyball, piano lessons or ballet lessons.
“It is a long process, I need a lot of patience,” says Thomas Christof: “I give it three years before I will conclude if it was successful.”
Even for insiders of the German women’s hockey community, Christof is probably unknown so far. “This is because six years ago we moved to Boston. My daughter had already started to learn to skate in Germany, and then fell in love with hockey over there.” In Boston, the family realized how normal it is when girls play ice hockey. And they saw firsthand how much time and money proud parents put into the sports careers of their daughters, particularly in this sport. The Christof family became part of this ‘system’. With their return to Germany this summer, the question came up how the future will evolve for their sport.
“Here in Boston, I’ve learned that hockey for girls can be a popular sport. It is much more accepted by the girls when they interact on the ice with other girls instead of boys,” said Christof, who draws this conclusion from talking with other parents and scientific studies about girls hockey in the US. Ultimately, organizations in Germany will benefit from more and more girls who keep coming. More players also mean more competition and thus, the level in the clubs and the national team will raise.
To create such structures through official channels, the (certainly tedious) way over the cliffs of the German hockey association policies would be necessary. Christof does not want to expose himself to politics and in best American way of life he rolls up his sleeves: “You have to try it yourself, only then you can be successful,” said Christof, who launched the website girlseishockey.de in May as a first step to make the effort public. “I’m looking for collaborators in Germany to found an association to develop girls hockey,” so the plans for the next step. Christof is reaching out especially to other parents, as well as players and friends of women hockey, who are willing to support the ideas and their implementation. “On August 13th we present the project to participants of the ‘Ladies Camp’ in Füssen, and for August 21st we invite to a conference call for anyone who is interested,” Christof already announces next activities.
Important question for potential supporters: What are the objectives of the association? Simply put: “Provide new opportunities for girls under age 15.” Say: Hockey should become a popular sport for girls with the consequences that many more girls engage in the sport, girls teams in ice hockey will become the rule and competitive game structures for girls will exist at all age levels.
“The GirlsEishockey association will act as an interface between traditional hockey associations and parents / players to address their interests” describes Christof the important task of lobbying. This should help to explore moods and opportunities in associations and local clubs, contribute ideas, and to ensure public awareness and increased consciousness.
A similar initiative already exists in the Czech Republic to which Christof will reach out. Cross-border cooperation makes sense, the problematic of girls hockey is a European, not a purely German issue. The ultimate goal is to narrow the gap between North America and the rest of the world in women hockey – from grass roots upwards.
“It is a project with unpredictable ending. Even if I can’t motivate enough people to support it, at least I can say I have tried it.”
“Yes we can, just do it” – known slogans from the US, which should motivate the German women’s hockey communities to cooperate in Christof’s project.

GirlsEishockey.de findet Beachtung in der deutschen Eishockeyszene

Es ist schön, und vor allem ermutigend, dass unsere noch junge Initiative in der deutschen Eishockeyszene bereits enorme Beachtung findet:

Die „Eishockey NEWS“ hat in ihrer Ausgabe vom 21.7.2015 einen fast ganzseitigen Artikel über GirlsEishockey.de gebracht. Eine Kopie des Artikels „Zeit für hochgekrämpelte Ärmel“ wurde uns dankenswerterweise vom Magazin zur Verfügung gestellt.

Auch auf Alexander Maischein’s Webseite zum Fraueneishockey in Deutschland wird das Projekt vorgestellt, ebenso auf Norbert Stramm’s Noppe-ist-Schuld Webseite.

Ein ganz herzliches Dankeschön für diese Art der Unterstützung!

Der Blog ist eröffnet!

Hast Du etwas zum Thema Mädcheneishockey, was andere interessieren könnte? Informationen zu anstehenden Veranstaltungen? Berichte, Bilder oder Videos von deiner Tochter oder einer Veranstaltung? Deine Meinung über gute und bessere Nachwuchskonzepte? Eigene Erfahrungen und Anekdoten aus der Nachwuchsarbeit? Tipps für Eltern und Spielerinnen? Erlebnisse aus deiner eigenen Eishockey-Jugend?

Der Blog soll allen offenstehen. Sende einfach eine Email an info@girlseishockey.de und Du erhälst einen Autorenzugang zum Erstellen Deiner Beiträge.