Am Tag vor dem Girls-Camp in Heilbronn hatte die Organisationsleiterin Brigitte Hauert-Betz alle Hände voll zu tun. Der Kombi war bis zur Decke voll bepackt. Vor allem sollten die Mädchen in der Kabine gut versorgt werden: mit Wasser, Apfelschorle, frischem Obst und Gemüse und anderen kleinen Stärkungen.
Der Aufwand hat sich gelohnt. Zum dritten Mal schon fand das alljährliche Camp Anfang September wieder in der Eishalle statt, die direkt am Neckar gelegen ist. 38 Mädchen im Alter von fünf bis 29 Jahren kamen aus ganz Deutschland angereist. Es hätten auch viel mehr sein können. Das Camp ist in vielen Familien fest im Jahrestakt eingeplant. Denn auch wenn Mädchen-Eishockey stärker ins Bewusstsein der Verbandsfunktionäre und der Vereine rückt, so ist das Angebot immer noch zu klein.
Nebenbei noch Pflichtspiele für den Verein
Umso mehr haben die Mädchen dieses Wochenende ganz unter sich genossen. Chefcoach Toni Hauert und Torwarttrainer Mark Milic betreiben gemeinsam die Vision Hockey Academy (VHA) und bieten dort Camps auf hohem Leistungsniveau an. Und auch den Mädchen verlangten sie viel ab. Das Tempo war hoch, die Trainingseinheiten waren intensiv, die Übungen anspruchsvoll.
Bei den Spielerinnen legte Toni den Fokus auf Skating, Shooting, Passing, 1:1 und Kleinfeldspiele. Mark konzentrierte sich bei den Torhüterinnen auf Skating, Positioning, Save Selection, one on one lessons. Dabei hatte er offenbar magische Kräfte für unsere Torhüterinnen entwickelt. Ein Heilbronner Mädchen absolvierte während des Camps ein Spiel gegen Stuttgart und hielt zum Schluss drei Penaltys. Und während die übrigen Mädchen eine Pause einlegen konnten, hatte eine weitere Campteilnehmerin ein Pflichtspiel ihres neuen Vereins gegen den Nachwuchs aus Heilbronn. Welch‘ ein Zufall. Und glücklicherweise absolvierte sie mit Mark noch eine besondere Trainingseinheit. Das hat sich ausbezahlt. Sie hat in ihrem ersten Spiel für Bad Nauheim hervorragend gehalten.
Sechseinhalb Stunden Eis steckte den Mädchen nach den beiden Trainingstagen in den Knochen und zusätzlich zwei Stunden Trockentraining, in denen Ausdauer und Athletik trainiert worden sind.
Danke für die großartige Unterstützung
Und trotzdem: Auch am zweiten Camptag, als alle schon die Anstrengungen spürten, liefen die Mädchen mit einem großen Lächeln auf dem Gesicht übers Eis. Aber auch abseits des Eises hatten die Spielerinnen viel Spaß, haben alte Freundschaften erneuert und neue geschlossen. Und so hatte die Organisationsleiterin für den Abschlusstag zur Belohnung Pizza für alle bestellt.
Einen ganz herzlichen Dank an die vielen Helferinnen und Helfer und ganz besonders hier auch an Grit Böhlke, die unermüdlich in der Kabine unterstützt hat. Einen großen Dank aber auch an die Trainer und anderen Helfer auf und neben dem Eis. Und vor allem auch ein dickes Dankeschön an den Heilbronner Eishockey Club für die Möglichkeit, bei Euch wieder Eis für dieses Camp zu mieten. Und auch die Stadt Heilbronn hat sich mit strahlender Spätsommer-Sonne von ihrer schönsten Seite gezeigt.
Fotos: Brigitte Hauert-Betz und Ralf Schumann.